The Hindley Street Country Club – Cover vom Feinsten

The Hindley Street Country Club (HSCC) – gilt aktuell als weltbeste Coverband. Nun, wir kennen sicher nicht alle Coverbands, aber es könnte schon sein. Erfahre hier mehr über die Australische Coverband mit Profibesetzung!
Wer ist die Hindley Street Country Club (HSCC)?
Die Hindley Street Country Club ist eine gefeierte Cover-Band aus Adelaide, Australien, gegründet 2017 von dem Produzenten und Arrangeur Constantine Delo. Der Name der Band bezieht sich auf die populäre Hindley Street in Adelaide, einst Zentrum einer lebendigen Live-Musikszene in den 1970er–1990er-Jahren.
-> Hindley Street Country Club
Konzept & Stil
HSCC besteht aus einem wechselnden Ensemble der besten lokalen MusikerInnen und bietet wöchentlich live eingespielte, neu arrangierte Cover-Versionen ikonischer Songs, vor allem aus den 70er, 80er und 90er Jahren.
Digitale Präsenz & Erfolge
Der Youtube-Kanal, der TikTok- und der Facebook-Account erfreuen sich riesiger Beliebtheit: Stand Juni 2025 zählt die Band über 1,33 Millionen Abonnent:innen und rund 800 Millionen YouTube-Views.
Live-Auftritte & Touren
2023 startete HSCC ihre erste australische Nationaltour, dabei wurden Städte wie Perth, Melbourne, Sydney, Adelaide und Brisbane angefahren.
Im Jahr 2024 kamen internationale Engagements hinzu: unter anderem Auftritte beim Singapore Grand Prix und in Manila (Philippinen).
2025 folgte eine US-Tour mit Auftritten in renommierten Veranstaltungsorten wie dem Beverly O’Neill Theatre in Long Beach (Kalifornien) und dem Sharon L. Morse Performing Arts Center in Florida.
Bandmitglieder (Stand 2025)
Das Kern-Team besteht aus:
- Constantine Delo – Gründer, Arrangeur, Bass
- Danny Lopresto – Gesang
- Jordan Lennon – Gesang
- Kat Jade – Gesang
- Jake Milic – Gitarre
- Jason McMahon – Saxophon
- Bradley Polain – Schlagzeug & Gesang
- Dave Ross – Keyboard
- Brenton Foster – Keyboard/Piano
- Sam Eads – Trompete
- Ben Todd – Perkussion
- Steve Todd – Perkussion
Feedback-Stimmen voller Begeisterung
Auch Musikergrößen zeigen sich beeindruckt von der Qualität der Band. Mick Fleetwood bezeichnete HSCC als „Simply… FABULOUS“, während Christopher Cross auf ihre Darbietung mit einem staunenden „WOW… ARE YOU KIDDING ME“ reagierte. Solches Lob von internationalen Stars zeigt, dass es sich bei der Band längst nicht mehr um ein reines YouTube-Phänomen handelt, sondern um ein ernstzunehmendes musikalisches Projekt mit hohem Niveau.
Mehr als nur Cover – was machen sie bloß anders?
Viele Jahre habe ich bei dem Wort „Coverband“ nur müde gegähnt. Zu viele langweilige Beispiele live gesehen. Covern kann sehr seelenlos, abgebrüht und auch nervig sein. Es reicht nämlich nicht, sich die Songs perfekt „draufzuschaffen“, sondern man muss auch irgendwie das Feeling der Songs transportieren können.
Viele Coverbands machen einen eklatanten Fehler und der ist so banal wie fatal: Sie spielen die Songs einen Ticken zu schnell, vielleicht eine Millisekunde. Dadurch wirken die Songs gehetzt, runtergenudelt, seelenlos. Das Repertoire wird „abgespult“. Auch sehr professionelle, gut gebuchte Partybands merken nicht, dass sie so covern. Oft haben solche Coverbands ganz gute oder auch sehr gute SängerInnen, meist sogenannte „Rockröhren“, also Stimmen, die eigentlich kräftig sind.
Aber diese haben oft nicht wirklich gelernt mit ihrer Stimme richtig umzugehen, denn es gönnt sich auch nicht jeder professionellen Gesangsunterricht. Die Folge ist, dass sich alle Songs irgendwie gleich anhören und man sich als Zuhörer mehr angeschrien, statt mitgenommen fühlt. Dass oft gerade die Sänger alles einen Ticken zu schnell singen, nimmt den Songs ihre Wirkung. Man sollte, gerade als SängerIn, jede Note genießen – sonst macht es keinen Sinn. Und wenn der Gesang dieses Tempo vorgibt, muss die Band auch mitziehen und kann nicht „huddeln“.
Tja, und genau das alles macht diese Coverband, The Hindley Street Country Club, eben nicht! Hier wird nichts runtergedroschen, schnell-schnell, zum nächsten Song. Hier wird jeder Ton gelebt. Die Musiker bilden eine richtige Base, man sieht ihnen schon optisch an, dass sie total geerdet sind und den Groove im „Allerwertesten“ haben.
Sie verkörpern das klassische „Laid Back“, was viele nur vom Jazz kennen. Was ist das nu? Es heißt, dass die Musiker spielen wie „zurückgelehnt“, lässig, quasi vom Sessel aus, mit Zigarette im Mund und Cognac-Glas daneben (nur ein Bild zur Veranschaulichung). Laid Back ist die Grundvoraussetzung, dass es z.B. im Reggae wirklich groovt. Ohne Laid Back groovt nichts.
Und weil diese Bandmitglieder allesamt Laid Back spielen und singen können, ist wirklich jeder Song gut. Es macht einfach Spaß, sich durch ihre Coverversionen zu hören, denn sie versauen wirklich keinen einzigen. Auch wenn es manchmal nicht so ganz mit der Stimme hinhaut, wie beim Bryan Ferry Cover, so verzeiht man dies, weil die Songs einfach das Feeling der Orginalsongs haben. Wie gesagt, ist es auch rein optisch ein Spaß der Band zuzusehen, weil sie enorm viel Coolness und Bühnenpräsenz haben.
Auch eine gute Sache: Der Generationenmix! Hier spielen Musiker und Sänger verschiedenen Alters – das spricht wiederum mehrere Generationen als Hörer und Zuschauer an – und man hat nicht den „Oldie-Effekt“. Auch wenn die meisten Songs eigentlich eher die älteren Musikfans kennen.
Die Hindley Street Country Club Band ist übrigens nicht die einzige, die mit Coverversionen zurzeit online große Erfolge feiert. Es gibt immer mehr professionelle Musiker, die sich auf Youtube und Co. verlegen, die aufwendig produzierte Videos drehen und sich mit Show, Kostümen und amtlicher Musik neue Fans erarbeiten und hoffentlich auch so Geld verdienen.
Titelbild: copyright HSCC Band